Wann nimmt man beim Schreiben einer Szene den Namen - wann die Funktion/Rolle einer Figur?

Schreibt man:

Peters Mutter öffnete die Tür. – ?

Oder:   Susanne öffnete Peter die Tür. – ?

Oder:   Susanne öffnete ihrem Sohn die Tür. – ?

Ganz grundsätzlich:

Der Autor sollte dem Leser signalisieren, in welcher Funktion/Rolle die Person hier erlebt werden soll – UND damit ist es also auch eine Frage der Perspektive. Eine Mutter, die für den Prota vor allem Mutter ist, bezeichnet man besser durchgehend als Mutter.  Sagt der Prota aber „Susanne“ zur Mutter wäre das anders … weil auch er sie für sich anders bezeichnet und dies auch einiges über ihre Beziehung aussagt. (Er nimmt sie mehr als Susanne denn als Mutter wahr.)

Auflösung des Rätsels:

Ist die Perspektivfigur Peter und er sagt Mutter zur Mutter würde ich die erste Variante nehmen. Peters Mutter öffnete ihm die Tür. Oder noch einfacher: Seine Mutter öffnete ihm die Tür.

Ist die Perspektivfigur die Mutter: Susanne öffnete ihrem Sohn die Tür.

Wenn keine der beiden Figuren eine Perspektivfigur ist, dies vielleicht sogar die Sicht einer (anderen) Perspektivfigur ist, würde man wahrscheinlich schreiben:  Susanne öffnete Peter die Tür. 

Ein anderer Fall :

Beispiel:

Der Arzt öffnete die Tür und bat uns, rasch einzutreten. –

Hier geht es um die Rolle, die der Mann ausfüllt: Er ist Arzt und zunächst als Person nicht wichtig und dem Leser auch sicher noch nicht bekannt.

Kennt man den Arzt schon und geht es mehr um die Person an sich (als darum, dass er die Rolle eines Arztes ausfüllt), schreibt man besser:

Dr. Jahn öffnete …

Ganz grundsätzlich:

Ist der Name einer Person wichtig und bekannt, nimmt man diesen, aber wenn es nicht um die Person geht, sondern sie nur eine Nebenrolle hat und die Funktion/Rolle wichtiger ist, nimmt man besser diese Bezeichnung (Beruf/Rolle an sich (Nachbar/Kollege …). 

Ich hoffe, das hilft euch weiter. Wenn Ihr Fragen habt, schreibt mich einfach an!

Liebe Grüße

Lea

leakorte@leakorte.de